fredag, februari 15, 2013

Nachrichten vom 15. Februar 2013

Schweden - Politik
Viele Flüchtlinge, die in Schweden ankommen und hoffen, dass sie hier ein neues Leben beginnen können, werden bereits in den ersten Tagen nach der Ankunft ernüchtert, da die Regierung die Beiträge für sie seit 20 Jahren nicht mehr den aktuellen Kosten angepasst hat. Außer der Nahrung, die sie kostenlos im Auffanglager erhalten, bekommt jeder Erwachsene pro Tag 19 Kronen und jedes Kind 12 Kronen, die für alle anderen Kosten wie Kleidung, Hygieneartikel, aber auch für Arztbesuche und Medikamente reichen müssen. In der Regel ist es nicht möglich von dieser Summe Medikamente zu kaufen, vor allem wenn es sich um schwierige Krankheiten handelt. Da die meisten unter ihnen aus warmen Ländern kommen, reicht es auch nicht für Kleidung. Eine Anpassung an die aktuellen Kosten ist nicht geplant.

Schweden - Politik
Die schwedische Regierung hat sich nach einem Antrag der Sverigedemokraterna dazu entschlossen die Bedingungen für die Arbeitskrafteinwanderung zu verschärfen, insbesondere dadurch, dass auch Genehmigungen wieder zurückgezogen werden können. Die Gesetzesänderung könnte sich zu einem Machtkampf entwickeln, da Migrationsminister Tobias Billström die Last und das Risiko auf die Migranten legen will, während die Grünen einen Gesetzesänderung darin sehen, dass Migranten besser gegen die Ausbeutung von schwedischen Firmen geschützt werden müssen, ein Punkt, auf den Billström gar nicht erst eingehen will.

Schweden - Politik
Die schwedische Regierung plant zum 1. Juli 2013 ein Gesetz, das ausländische Firmen, die in Schweden arbeiten, meldeplichtig macht und sie verpflichtet in Schweden eine Person zu nennen, die die Firma gegenüber den Gewerkschaften repräsentiert und amtliche Briefe entgegennimmt. Firmen, die nach diesem Termin in Schweden arbeiten ohne gemeldet zu sein, riskieren eine Strafe in Höhe von 100.000 Kronen. Das Gesetz soll die Arbeitnehmer dieser Firmen besser schützen und ihnen eine in Schweden übliche Bezahlung eine entsprechende Arbeitsbedingungen garantieren, da durch die Anmeldung auch eine regelmäßige Kontrolle durchgeführt werden kann.

Schweden - Politik
Acht von zehn Gemeinden in den nordschwedischen Grubengebieten fordern in Schweden die Einführung einer Bergwerksteuer nach dem Modell anderer europäischer Länder. Die betroffenen Gemeinden sind der Meinung, dass sie von den hohen Gewinnen, die hinterher zu einer desolaten Landschaft und damit zu hohen Kosten führen, durch eine Grubensteuer ausgeglichen werden muss. Gegenwärtig haben die Gemeinden durch den Bergbau kaum Vorteile, wenn man von der Arbeitsbeschaffung und den Steuern auf Löhne absieht. Diese Einnahmen reichen jedoch kaum die mit dem Bergbau verbundenen Probleme und die Schäden an der Natur auszugleichen.

Schweden - Unterricht
Auch in Sachen Schulpolitik sind sich die Parteien der Regierungsallianz mittlerweile uneinig, denn während die Moderaterna und die Volkspartei nun ab dem dritten Schuljahr Noten vergeben wollen, bestehen die Christdemokraten darauf erst abzuwarten und auszuwerten ob die letzte Schulreform Früchte trägt. Gegenwärtig werden in Schweden Arbeiten und Leistungen von Schülern erst ab dem 7. Schuljahr bewertet, was Kultusminister Jan Björklund als absolut zu spät betrachtet, da man die tatsächliche Leistung früher kennen muss wenn man langfristig planen will.

Schweden - Unterricht
Nach einer Studie des schwedischen Lehrerverbands haben Grundschullehrer nach den letzten Reformen im Durchschnitt gerade noch 15 Minuten um eine Lektion vorzubereiten und die Leistungen auszuwerten, was bei 25 Schüler, die im allgemeinen eine Klasse besuchen, völlig unzureichend ist. Der Verband fordert daher die Regierung auf Lehrer mit weniger Zusatzaufgaben zu betrauen, die nicht dem Unterricht dienen, damit die Lehrer an den Leistungen der Schüler arbeiten können und genügend Zeit zur Vorbereitung und Nachbereitung des Unterrichts bekommen.

Schweden - Ernährung
Auch wenn die Lasagne mit Pferdefleisch nicht den Lebensmittelnormen entspricht und falsch ausgezeichnet ist, so ist das Gericht dennoch genießbar. Die Hilfsorganisation Schwedens beschweren sich daher, dass nun tonnenweise genießbare Lebensmittel zerstört werden sollen statt dass sie an Bedürftige ausgegeben werden, denen auch gesagt wird, dass es sich nicht um Kalbfleisch, sondern Pferdefleisch handelt. Die Organisationen empfinden es als Skandal, dass ein gutes Produkt nur wegen einer Norm verbrannt werden muss statt Hungernden zur Verfügung gestellt zu werden.

Schweden - Gesundheit
Nach einem Rapport des schwedischen Sozialamts haben sich die geplanten und die akuten Kaiserschnitte bei einer Geburt innerhalb der letzten 20 Jahre nahezu verdoppelt. Nach der Statistik des Amtes waren 2011 insgesamt 8,1 Prozent der Kaiserschnitte nicht geplant, zeigten sich jedoch im letzten Moment als notwendiger Eingriff. Als Ursache sehen die Ärzte die Tatsache, dass Frauen immer später Kinder bekommen und gleichzeitig ein höheres Gewicht aufweisen als vor  20 Jahren, beides Faktoren, die zu einer steigenden Anzahl an Komplikationen bei der Geburt führen.

Schweden - Gesellschaft/Verteidigung
Nach einer Untersuchung von Sifo im Auftrag des schwedischen Fernsehens SVT sind 39 Prozent der Schweden beunruhigt darüber, dass das schwedische Militär das Land im Ernstfall nur etwa eine Woche lang gegen einen Angreifer verteidigen kann. Immerhin fühlen sich dennoch noch 28 Prozent der Bevölkerung trotz diesem geringen Verteidigungsvermögen sicher und ein Drittel hat keinerlei Meinung dazu. Die Frage, die dabei nicht gestellt wird, ist jene, wie sich der Mangel an Treibstoff, Munition oder Einsatzkräfte bei einem kommenden Krieg auswirken könnte, da die Gefahr heute mehr von Raketenangriffen ausgeht als von einem Mann-zu-Mann Kampf.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

Inga kommentarer:

Skicka en kommentar