lördag, februari 02, 2013

Nachrichten vom 2. Februar 2013

Schweden - Politik
Dass der schwedische Außenminister Carl Bildt den Ratgeber des sudanesischen Präsidenten offiziell empfangen hat, stößt bei Exil-Sudanesen und Amnesty International auf harte Kritik, da der Besucher, Nafie Ali Nafie, international wegen Tortur angeklagt ist. Für Carl Bildt ist ein Besuch aus einer Diktatur oder einem Land, das kontinuierlich die Menschenrechte verletzt, jedoch kein Problem, denn wenn man für den Frieden arbeitet, dann muss man, seiner Meinung nach, mit allen reden. Ein Boykott führt nach Bildt zu nichts.

Schweden - Politik
Nachdem Annie Lööf, die Vorsitzende der Zentrumspartei, bereits ihre Aussagen zur Mehrehe und einem neuen Erbrecht zurücknahm, die bei ihrem Ideenprogramm auf starke Kritik stießen, hat sie nun auch ihre Aussagen zur Abschaffung der Schulpflicht in das Gegenteil verwandelt und will den Schülern eine bessere Ausbildung bieten. Nach Annie Lööf hat das Ideenprogramm der Partei zwar kurzfristig geschadet, wird sich aber langfristig ins Gegenteil umkehren, eine Aussage, die sich erst einmal bestätigen muss.

Schweden - Politik
Die Moderaterna haben auf eine Studie von Novus, nach der die Wähler die Migrationspolitik als wichtig nehmen, sehr schnell reagiert und bereits gestern entschlossen in diesen Fragen einen Ausschuss zu bilden, der die gesamte Problematik unter die Lupe nehmen soll und die Forderungen des Staates an Migranten in Einklang mit einer toleranten Einwanderungspolitik Schwedens in Einklang bringen soll.

Schweden - Politik/Gesundheit
Nach einem Debattenbeitrag der Umweltministerin Lena Ek in der Tageszeitung Svenska Dagbladet will Schweden nun Bisphenol A grundsätzlich verbieten und damit einer Entscheidung Europas vorauseilen. Nach dem Beitrag haben neue Studien die Ministerin, die bisher von einem Verbot nichts wissen wollte, zu einer aktuelleren Entscheidung gebracht. Aber auch wenn die Ministerin die Gefahr der Chemikalie erkannt hat, so kann es noch Jahre dauern bis Bisphenol A tatsächlich aus Schweden verschwunden ist, denn ein  Datum für eine entsprechende Verordnung hat Lena Ek bisher nicht genannt.

Schweden - Wirtschaft
Nach den verschiedenen undurchsichtigen Affären des Unternehmens Telia Sonera trat gestern der Generalgeschäftsführer Lars Nyberg zurück, wobei auch andere Direktoren seiner Entscheidung folgen werden. Früher sagte Nyberg, dass er nur zurücktreten werden, wenn er sich juristisch verfolgten Vergehen schuldig gemacht hat. Der Rücktritt erfolgte nun jedoch, weil er das Vertrauen des Vorstands verloren hat, was mit Sicherheit auch damit zusammenhängt, dass Nyberg bei zahlreichen seiner Aussagen bewusst gelogen hatte.

Schweden - Arbeitswelt
Obwohl die Lebensmittelpreise und die Mieten während der letzten zehn Jahre bedeutend anstiegen, bekommen gegenwärtig 190.000 Arbeitslose des Landes weniger Unterstützdung als vor zehn Jahren und werden damit in eine neue Armut getrieben. Nach Arbeitsmarktministerin Hillevi Engström ist dies jedoch eine bewusste Entscheidung der Regierung, die Arbeitslose dazu zwingen soll einen Weg zurück in die Arbeitswelt zu finden. Dass die steigende Arbeitslosigkeit nur von der Wirtschaft behoben werden kann und nicht von den Arbeitslosen prallt an der Ministerin vollkommen ab. Dass die Regierung Langzeitarbeitslose zu kostenlosen Arbeitsleistungen für die Wirtschaft zwingt, ist für Hillevi ebenfalls nur ein Detail.

Schweden - Kultur/Gesellschaft
Nach einem Jahr des Schweigens geht nun die Schriftstellerin Anna Wahlgren in einem populären schwedischen Fernsehprogramm zur Attacke auf ihre Tochter Felicia Feldt, die in ihrem Buch „Felicia försvann“ die Mutter in mehreren Punkten schwer anklagte und ihr jede pädagogische Fähigkeit absprach, die Anna Wahlgren in ihrem Barnaboken beschreibt, einem Werk, das auch von Psychologen extrem kritisiert wird. Statt Gras über die Sache wachsen zu lassen, will sich Wahlgren nun verteidigen, was im Grund nur schief gehen kann.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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