torsdag, februari 21, 2013

Nachrichten vom 21. Februar 2013

Schweden - Politik
Auf der Suche nach einem passenden Kandidaten für die kommenden Europawahlen haben sich die schwedischen Christdemokraten sich nun für den freiberuflichen Journalisten Lars Adaktusson bestimmt, der zu diesem Zweck neues Mitglied der Partei wurde. Adaktusson wird Spitzenkandidat der Partei, obwohl er bisher keinerlei politische Erfahrung hat und bisher auch kein Europaprogramm vorlegen kann. Dass die Wahl auf den Journalisten fiel, hängt allerdings damit zusammen, dass er nahezu bei allen Schweden durch seine Fernsehbeiträge bekannt wurde.

Schweden - Politik
Die schwedische Regierung drängt dazu, dass das Ausländeramt und die Polizei mit Höchstgeschwindigkeit an den Zwangsausweisungen von abgelehnten Antragstellern von Asylanten arbeitet, was sich, unter anderem, an sehr diskutierten polizeilichen Kontrollen in der Stockholmer U-Bahn zeigt, aber auch daran, dass der in Schweden geborene neunjährige Hinok Zakir nach Äthiopien ausgewiesen werden soll, obwohl er nur Schwedisch spricht und sich die Familie keinerlei Vergehen zu Schulden kommen lassen haben. Der Junge hat die Heimat seiner Eltern nie besucht und fühlt sich als Schwede. Sein Heimatort hat mit einer Unterschriftensammlung gegen die Ausweisung begonnen.

Schweden - Wirtschaft
Das schwedische Finanzamt will in diesem Jahr die Suche nach Bloggern aufnehmen, die mit ihren Seiten Geld verdienen ohne dies jedoch auch zu versteuern. Das Finanzamt nimmt an, dass es jedes Jahr Einnahmen von mehreren Millionen Kronen durch das sogenannte „trafikstyrning“ verliert, also dadurch, dass auf Blogs Links angebracht werden, die zu anderen Sites führen und von dort pro Besuch eine gewisse Summe ausbezahlt bekommen. Allerdings gibt es bisher keine gesetzlichen Regeln wie diese Kontrollen auch durchgeführt werden können, da die Einnahmen nur über die Anzahl der Besucher des Blogs oder die teilweise ausländischen Abrechnungen überprüft werden können.

Schweden - Wirtschaft/Arbeitsmarkt
Durch die extrem schlechte Wirtschaftslage der Volvo-Personenwagen stellt die Geschäftsleitung des Konzerns fest, dass im laufenden Jahr weitere 1,5 Milliarden Kronen eingespart werden müssen. Diese Einsparung bedeutet, dass in den kommenden Monaten rund 1000 administrative Mitarbeiter und Berater Volvo verlassen müssen. Diese Entscheidung wurde gefällt nachdem die Geschäftsführung bekannt gab, dass im Januar 18 Prozent weniger Fahrzeuge verkauft wurden als im gleichen Monat des Vorjahrs.

Schweden - Wirtschaft/Kriminalität
Um dem illegalen Zigarettenhandel auf die Spur zu kommen und die Steuereinnahmen zu erhöhen, hat sich das schwedische Finanzamt dazu entschlossen durch anonyme Käufe über das ganze Land verteilt Händler ausfindig zu machen, die unversteuerte Zigaretten anbieten. Ziel ist es jedoch nicht, nach Aussagen des Finanzamts, den kleinen Händlern auf die Spur zu kommen, sondern über sie an den organisierten Großhandel zu kommen, der zum Teil eine Lücke im Gesetz ausnutzt, da Zigaretten nach Europagesetz erst versteuert werden müssen wen sie an den Endverbraucher verkauft werden, was bedeutet, dass unversteuerte Zigaretten vollkommen legal innerhalb Schwedens zirkulieren können.

Schweden - Wirtschaft/Kriminalität
Nachdem sich im Jahre 2009 mehrere Risikokapitalgesellschaften nach der Freigabe des Apothekenmonopols auf den Arzneimittelmarkt warfen, wirkt sich dies nun für einige unter ihnen mit einer bedeutenden Nachforderung an Steuern aus. Fünf Konzerne werden nun vom Finanzamt aufgefordert insgesamt 172,4 Millionen Kronen Steuern nachzuzahlen, da sie sich intern, nämlich über Tochterunternehmen, überteuerte Kredite gewährt hatten um den Kauf nahezu zu einem Verlustgeschäft zu machen und Steuern zu sparen. Das schwedische Finanzamt erkennt diese Methode jedoch nicht an und bittet die Firmen daher nachträglich zur Kasse.

Schweden - Tourismus
Nach der Statistik von Visit Sweden konnte man im letzten Jahr 12,8 Millionen Übernachtungen von ausländischen Gästen im ganzen Land zählen, 71.000 weniger als im Vorjahr. Verlierer waren indes keine Hotels, Jugendherbergen oder Anlagen mit den typisch schwedischen Stugor, sondern private Anbieter und Campingplätze. Auch die Struktur der Besucher hat sich im letzten Jahr etwas verändert, denn während die Anzahl der europäischen Besucher in Schweden rückläufig war, kamen vermehrt Besucher aus den USA, China, Russland und vor allem aus Norwegen.

Schweden - Gesellschaft
Nachdem täglich 150 Personen einen Brief vom Gerichtsvollzieher bekommen, weil sie ihre SMS-Kredite nicht zurückbezahlen konnten, bereitet die Regierung nun ein Gesetz vor nach dem unseriöse Kreditinstitute, die die Kreditwürdigkeit der Antragsteller nicht vor der Kreditvergabe prüfen, eine Strafe von bis zu fünf Millionen Kronen zahlen müssen. Allerdings ist bisher nicht klar, ob auch die Höchstzinsen gesetzlich festgelegt werden, da gerade die Zinsen von oft mehreren tausend Prozent eine Rückzahlung nahezu unmöglich machen.

Schweden - Gesellschaft

Königin Silvia von Schweden will in jedem Fall erreichen, dass die schwedischen Zeitungen, die ein künstlerisches Foto der Fotografin Elisabeth Ohlson Wallin veröffentlichten, vom obersten Organ der Presseüberwachung PON zumindest kritisiert, möglichst jedoch zu einer Geldstrafe wegen unseriösem Journalismus sogar verurteilt werden, da sie es als extrem kränkend betrachtet, dass sie auf einer Fotomontage der Künstlerin dabei dargestellt ist als sie versucht ein Hakenkreuz zu beseitigen. Ohlson Wallins Fotomontage war von mehreren Zeitungen veröffentlicht worden und sollte eine satirische Darstellung sein, wofür sie bekannt ist und die sicher weniger kränkend ist als eine Mohammed-Karikatur. Statt dass die Angelegenheit daher vergessen bleibt, will die Königin für das Königshaus die Zensur aus der Zeit Gustav Vasas wieder geltend machen was die Reputation des Königshauses sicher nicht verbessert.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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