fredag, februari 08, 2013

Nachrichten vom 8. Februar 2013

Schweden - Politik
Nachdem die frühere Wirtschaftsministerin Maud Olofsson 2009 einen Kauf des holländischen Unternehmens Nuon durch das staatliche Unternehmen Vattenfall absegnete, obwohl ihr bekannt war, dass der Preis um 30 Milliarden Kronen zu hoch angesetzt war, wurde sie nun beim Untersuchungsausschuss angemeldet und muss mit Konsequenzen rechen. Bereits bei der Unterschrift war bekannt, dass der Kauf ein Verlust sein musste und das holländische Unternehmen Verluste einfahren wird. Mehrere Oppositionspolitiker sind der Meinung, dass auch Finanzminister Anders Borg und Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt vom Ausmaß des Geschäfts informiert waren.

Schweden - Recht
Eine Politikerin aus dem Värmland, die die Regionalregierung um mehrere Millionen erleichterte und so nebenbei auch noch eine Million Kronen ihres Partners entwendete, wurde von der Abendzeitung GT/Expressen an einem Swimmingpool in Thailand fotografiert, in einem Land, das keinerlei Auslieferungsabkommen mit Schweden hat. Obwohl gegen die Frau ein internationaler Haftbefehl vorliegt, kann sie sich in Thailand daher ein ruhiges Leben machen. Ein Interview mit den Journalisten lehnte die Betroffene allerdings ab.

Schweden - Verkehr
Nach einer neuen Studie des Straßenverkehrsamts hat sich die Anzahl der Eltern, die den Schulweg ihrer Kinder als unsicher oder gefährlich betrachten, während der letzten sechs Jahre um 50 Prozent erhöht. Obwohl die Schulen im Durchschnitt maximal 15 Minuten vom Wohnort entfernt sind, begleitet nun jedes dritte Kind ein Erwachsener auf dem Schulweg. In den Wintermonaten wird jedes vierte Kind sogar mit dem Auto vor den Schuleingang gefahren.

Schweden - Verkehr
Nach Auswertungen der Verkehrspolizei tragen am Massenunfall, der vor kurzem auf der Tranarpsbron stattfand, elf Lastwagen die Verantwortung, die statt der bei entsprechender Witterung vorgeschriebenen 30 Kilometer die Stunde auf der eisglatten Brücke eine Geschwindigkeit zwischen 70 und 90 Kilometer die Stunde hatten und daher gar nicht erst bremsen konnten. Einer der Lastwagenfahrer riskiert selbst eine Anklage wegen Totschlags.

Schweden - Verkehr
Nach den jüngsten Statistiken steigen immer mehr Frauen in Schweden ins Auto, obwohl sie die Promillegrenze von 0,2 überschritten haben. Während in den 70er Jahren nur knapp über drei Prozent der Alkoholsünder Frauen waren, lag die Quote im Jahre 2011 bereits bei elf Prozent bei steigenden Tendenz. Da es sich um statistische Werte handelt, ist nicht bekannt, ob dies daran liegt, dass Frauen mittlerweile häufiger zum Alkohol greifen oder aber ob mehr Frauen am Steuer sitzen als in den 70er Jahren.

Schweden - Arbeitsmarkt
Nach einer Meinungsumfrage des Instituts Ipsos im Auftrag der Tageszeitung Dagens Nyheter können sich 60 Prozent der Schweden denken vorübergehend auf einen Teil ihres Gehaltes verzichten zu können wenn dies die Arbeitsplätze sichert. Es zeigt sich allerdings, dass die Altersschicht zwischen 16 und 29 Jahren weitaus häufiger einer Kürzung des Gehaltes zustimmt als ältere Angestellte und Arbeiter. Die Gewerkschaften sehen diese Entwicklung allerdings als bedenklich an.

Schweden - Arbeitswelt
Nach einer Auswertung der schwedischen Versicherungskasse verdienen gegenwärtig nahezu fünf Prozent der arbeitenden Schweden, also etwa 200.000 Personen, so wenig, dass sie keinerlei Recht auf Krankengeld oder Kindergeld erwerben. Um entsprechende Rechte zu erwerben, muss der Monatsverdienst gegenwärtig 10.700 Kronen überschreiten, was bei sehr vielen Teilzeitbeschäftigten nicht der Fall ist.

Schweden - Immobilien
Nach dem Statistischen Amt Schwedens gibt es gegenwärtig keine Villen mehr in Schweden, die weniger als eine Million Kronen kosten, auch nicht in ländlichen Gebieten. Da der Preise für Immobilien während der letzten sechs Monate in zehn von 21 Regionen weiterhin gestiegen sind, liegt der Durchschnittspreis gegenwärtig bei zwei Millionen Kronen, was bedeutet, dass in Stadtnähe mit einem Preis von nahezu vier Millionen Kronen gerechnet werden muss. Die einzige Region, in der die Preise nach unten gingen, ist gegenwärtig Västerbotten.

Schweden - Gesellschaft
Nachdem bei der letzten Sendung Uppdrag granskning des Fernsehkanals SVT mehrere Frauen interviewt wurden, die dem Netzhass und extremen Kränkungen über Internet ausgesetzt sind, liefen gestern die Diskussionen auf allen Niveaus heiß, ohne dass jedoch die Regierung irgendwelche Maßnahmen dagegen ergreifen will und der Polizei etwas in die Hand gibt, die die Verfolgung der Täter ermöglicht. Schweden setzt, wie so häufig, auf die Lösung, dass die Medien und Unternehmen wie Facebook, Twitter und Instagram eine Lösung gegen Verfolgungen über Internet finden sollen.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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