fredag, april 12, 2013

Nachrichten vom 12. April 2013

Schweden - Politik
Nachdem die Sozialdemokraten Omar Mustafa in die Führung gewählt haben, eine Person, die bereits mehrmals stark antisemitische Sprecher zum Islamischen Verband eingeladen hat, und mehrere Spitzenpolitiker der Partei von dieser Wahl abrieten, steuert die Partei nur wenige Tage nach Abschluss des Parteikongresses in interne und externe Probleme, denn die Handlungen Omar Mustafas widersprechen eindeutig den bisherigen Werten der Partei und können nun erheblichen Schaden anrichten. Omar Mustafa selbst lässt seine tatsächliche Position und Meinung bei Gesprächen offen.

Schweden - Wirtschaft
Wer in den letzten Jahren einen Immobilienkredit bei den beiden Banken SEB und SBAB beantragte ohne die dort notwendige Sicherheit bieten zu können, wurde von den beiden Banken an die kleine Bank Bluestep verwiesen, die doppelt so hohe Zinsen berechnet wie SEB oder SBAB. Allerdings ging das Abkommen zwischen den Unternehmen weitaus weiter, denn SEB und SBAB erhielten bei jeder Kundenvermittlung zusätzlich eine abgesprochene Provision ausbezahlt. Nachdem die schwedische Presse nun darüber berichtete, wollen die beiden Banken die Vereinbarung mit Bluestep kündigen.

Schweden - Arbeitsmarkt
Nachdem die staatliche Fernsehanstalt SVT vor kurzem aufdeckte, dass das Arbeitsamt jedes Jahr Millionenbeträge an Unternehmen bezahlt, die statt Rehabilitationsaktivitäten nur eine unsinnige Beschäftigungstherapie anwenden, hat sich das Arbeitsamt nun entschlossen die Zusammenarbeit mit der Firma Personalstrategerna mit unmittelbarer Wirkung zu kündigen. Personalstrategerna ist das Unternehmen, das von Arbeitslosen bisher am stärksten kritisiert wurde und keine positive Auswirkung für die Arbeitssuchenden nachweisen kann.

Schweden - Gesundheit
Nach den Dagens Nyheter waren im Dezember 2012 und Januar 2013 rund 45 Prozent der 10.100 Gesundheitsatteste der Ärzte so unzureichend ausgestellt, dass die Versicherungskasse sie ablehnen musste, da die tatsächliche Behinderung des Patienten   oder seine beruflichen Einschränkungen in keiner Weise zu finden waren. Diese schlechte Leistung führt auch dazu, dass die Regionalregierungen nur beschränkt Mittel von der Regierung zur Verfügung gestellt bekommen.

Schweden - Unterricht
Nach der Tageszeitung Dagens Nyheter wurden im vorigen Jahr 715 von 745 Grundschulen vom Schulamt mit Auflagen versehen, da die Prüfer Mängel entdeckten. Bei zwei Dritteln der Schulen wurden weder Schüler noch Eltern über die schulische und die soziale Entwicklung des laufenden Schuljahrs unterrichtet. In ebenso vielen Schulen erhielten bedürftige Schüler nicht die vorgeschriebene Unterstützung. Da bis 2015 alle schwedischen Grundschulen vom Schulamt geprüft werden, ist zu befürchten, dass sich ein verheerendes Bild im schwedischen Schulsystem abzeichnet.

Schweden - Gesellschaft
Trotz der Propaganda für die billige Kernenergie und das politische Bekenntnis der Regierung zum Ausbau der Kernenergie, bleibt die schwedische Bevölkerung kritisch in diesen Fragen, denn nach einer Untersuchung des Göteborger SOM-Instituts sind nach wie vor 48 Prozent der Bevölkerung für eine Abwicklung und nur 36 Prozent für den Ausbau der Kernenergie. Erstaunlich ist dabei jedoch, dass Frauen mit absoluter Mehrheit für die Abwicklung stimmen und die Mehrheit der Männer die Kernkraft als positiv sieht. Vor allem die jüngere Bevölkerung Schwedens fordert jedoch in immer höherem Masse eine Abwicklung, spätestens wenn die gegenwärtigen Reaktoren ausgedient haben.

Schweden - Gesellschaft/Religion
Erstmals in Schweden erlaubt die Polizei den öffentlichen Gebetsaufruf einer Moschee. In Zukunft darf der Muezzin der Moschee in Fitja einmal die Woche etwa zwei Minuten lang vom Minarett aus zum Gebet aufrufen. Bisher waren entsprechende Anträge in ganz Schweden grundsätzlich verweigert worden, da der öffentliche Gebetsaufruf für viele Schweden als Tabu der schwedischen Kultur betrachtet wird und Demonstrationen herbeiführen kann. Die Entscheidung der Polizei kann dies in Zukunft eventuell ändern.

Schweden - Gesellschaft
Nach einer Studie der Universität Lund sind im Ausland geborene Frauen in Schweden dreimal so häufig der Gewalt ausgesetzt als in Schweden geborene Frauen. Als Ursache sehen die Forscher das mangelnde soziale Netz, die Unsicherheit in einer fremden Kultur, mangelnde Sprachkenntnisse und den Mangel an Kenntnissen der schwedischen Gesetze an, was bedeutet, dass sich diese Frauen unsicherer fühlen und sich bei einem Übergriff auch oft nicht zu wehren wissen, da sie ihre Rechte kaum kennen.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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