onsdag, maj 29, 2013

Nachrichten vom 29. Mai 2013

Schweden - Politik
Der schwedische Ministerpräsident versuchte in einem persönlichen Gespräch mit dem Europakommissionär Manuel Barroso die Einstellung Europas zur schwedischen Lizenzjagd auf Wölfe zu beeinflussen und betonte bei dem Gespräch, dass Schweden bereits zu viele Wölfe hat und Europa eine flexible Lösung für das Land akzeptieren muss. Reinfeldt, der in diesem Fall zumindest indirekt als Vertreter der schwedischen Jäger auftrat, wollte mit Borroso nicht über die gesamteuropäische Situation der Wolfspolitik reden, sondern nur die Einstellung zu Schweden gelockert sehen.

Schweden - Wirtschaft
Die schwedische Finanzinspektion kritisiert sämtliche Banken des Landes, da diese zwar mittlerweile sehr günstig Geld leihen können, diesen Vorteil jedoch nicht an ihre Kunden weitergeben, sondern damit den Gewinn steigern. Im Durchschnitt sind gegenwärtig bereits etwa 20 Prozent der Rückzahlung bei Krediten, insbesondere bei Immobilien, reiner Gewinn. Da die Banken sehr genau wissen, dass sie ihre Kunden schröpfen und ihre vorherrschende Lage ausnutzen, will keine der Großbanken zu dieser Situation eine Aussage machen. Aber auch bei steigenden Gewinnen sparen die Banken weiterhin Personal ein und sind dabei zu rationalisieren.

Schweden - Wirtschaft/Seefahrt
Seit den 70er Jahre war die schwedische Handelsflotte nicht mehr so klein wie gegenwärtig, obwohl das Land im Prinzip über eine umfangreiche Flotte verfügt. Das Problem ist jedoch, dass während der letzten zehn Jahre rund 50 Prozent aller schwedischen Schiffe die Flagge wechselten um nicht mehr unter schwedischen Bedingungen fahren zu müssen. Auch wenn der schwedischen Infrastruktministerin Catharina Elmsäter-Svärd das Problem bewusst ist, so will sie die Entwicklung nicht durch eine veränderte Seefahrtpolitik stoppen, betont jedoch gleichzeitig, dass sie an die Zukunft der schwedischen Seefahrt glaubt.

Schweden - Wirtschaft/Gesellschaft
Die schwedische Bekleidungskette H&M dehnt sich weltweit immer weiter aus und die Umsätze steigen weiterhin, trotz der Kritiken, die immer wieder gegen das Unternehmen auftauchen, letztmals mit der Werbung für Bademoden. Erneut hat H&M zum teil kranke und untergewichtige Modelle genommen um ein Gesellschaftsbild zu schaffen, das den Verkauf fördert. Auch wenn der Geschäftsführung von H&M klar ist, dass einige ihrer Modelle sogar medizinisch unterernährt sind, will die Kette weiterhin auf extrem schlanke Modelle setzen statt auf normalgewichtige Frauen.

Schweden - Unterricht
Kurz vor Ferienbeginn musste ein Privatgymnasium in Göteborg feststellen, dass ein Teil der Schüler keine Religionswissenschaft auf ihrem Stundenplan hatte, obwohl dies ein Pflichtfach ist. Nun haben die Schüler eine Woche Zeit um in einem Intensivkurs die Kenntnisse nachzuholen und die obligatorische Prüfung abzulegen. Allerdings ist dies mit gewissen Schwierigkeiten verbunden, denn am ersten Tag des Kurses blieben die Schüler zu Hause und die zuständige Lehrerin erwartet in Kürze ein Kind und gibt daher für einige Monate auch keinen Unterricht.

Schweden - Umwelt
Die Reichsrevision kritisierte gestern die Regierung wegen seiner vernachlässigten Klimaarbeit, da Carl Bildt während der letzten Konferenz des Arktischen Rates die Probleme der steigenden Kohlendioxidmenge über der Arktis nicht einmal gesprächsweise aufnahm, obwohl die schwedische Regierung vorher diesen Punkt kurz zuvor noch als sehr bedeutend betrachtete. Nach der Reichsrevision hat Schweden während der Konferenz seine Ziele und Wünsche auch nur sehr undeutlich dargestellt und damit die Konferenz, zumindest indirekt, boykottiert.

Schweden - Tourismus
Auch wenn sich die schwedische Bevölkerung sehr klar über Klimaprobleme und Umwelt ist, werden diese Punkte bei ihrem Reiseverhalten vollkommen zur Seite gelegt, denn im letzten Jahr stieg die Anzahl der Reisenden um sechs Prozent an. 38 Prozent machen Urlaub um von zu Hause wegzukommen und 44 Prozent der Schweden benutzen normale Linienflüge. Das beliebteste Urlaubsziel im vorigen Jahr war erneut Spanien. Allerdings können sich nicht alle Schweden diese Reisen erlauben, denn die Untersuchung zeigt auch, dass diejenigen Schweden, die voriges Jahr unterwegs waren im Durchschnitt 50 Prozent mehr verdienten als der Durchschnittsschwede.

Schweden - Kultur
Nachdem das legendäre Musikfestival Peace and Love in Borlänge, das sich seit 1999 geradezu zu einer Legende entwickelt hat, bisher nur gerade einmal 9000 Eintrittskarten verkauft hat, weitaus weniger als in den Vorjahren, und damit die laufenden Kosten nicht mehr bezahlen kann, haben die Veranstalter gestern den Konkurs beantragt. Borlänge wird dieses Jahr daher ohne Festival auskommen müssen. Nur wenige Tage vorher wurde bereits das Festival Siesta in Hässleholm eingestellt, da die Veranstalter dort sogar nur rund 2000 Eintrittskarten im Vorverkauf los wurden. Das Musikgeschehen in Schweden wird daher in Zukunft überwiegend von den amerikanischen Großveranstaltern gesteuert werden.


Schweden - Gesellschaft
Nach der jüngsten Untersuchung trank im vergangenen Jahr jeder Schwede im Durchschnitt 9,2 Liter reinen Alkohol. Entgegen dem Vorurteil, dass man in Nordschweden am meisten trinkt, zeigt die Studie, dass der meiste Alkohol pro Person in Stockholm getrunken wird, gefolgt von Halland und Skåne. Am wenigsten getrunken wird in Norrbotten und Västerbotten. Erstaunlich ist jedoch, dass Frauen immer mehr trinken, wobei auch hier jene in Stockholm am häufigsten zum Alkohol greifen, knapp gefolgt von den Frauen des Södermanland.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

Inga kommentarer:

Skicka en kommentar