söndag, juni 30, 2013

Nachrichten vom 30. Juni 2013

Schweden - Politik
Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Novus im Auftrag des privaten Fernsehkanals TV4 hat die Regierungsallianz mittlerweile noch eine Wählerunterstützung von 40,2 Prozent und damit innerhalb eines Monats weitere 0,6 Prozent der Wähler verloren, während die Opposition gegenwärtig auf 49,8 Prozent der Wählerunterstützung kommt. Die größten Verlierer sind dabei die Moderaterna und die größten Gewinner die Sozialdemokraten. Allerdings geriet die Zentrumspartei erneut unter die Vier-Prozent-Sperre und die Christdemokraten liegen nur knapp darüber, was die Position der Allianz weiter schwächt.

Schweden - Politik
Wenn heute auf Gotland die politische Almedalen-Woche eingeleitet wird, die der politischen Sommerpause vorausgeht, stehen mehrere Zeichen auf Konfrontation, da die extrem rechte schwedische Partei Sverigedemokraterna fremdenfeindliche und rassistische Jugendgruppen aus anderen Ländern Europas als Redner eingeladen hat, einige davon weitaus extremer als die Sverigedemokraterna. Um Ausschreitungen von Seiten der linken Bewegungen weitgehend zu verhindern, müssen die entsprechenden Veranstaltungen mit besonderen Polizeistärken bewacht werden. Nach den Sverigedemokraterna ist weder die Front National aus Frankreich noch der Vlaams Belang Jongeren aus Belgien in irgendeiner Weise rassistisch zu sehen.

Schweden - Wirtschaft
Im letzten Jahr zeigte sich der schwedische König Carl XVI. Gustaf wenig erfolgreich mit seiner Firma Bensor, denn auch wenn die verschiedenen Aktivitäten des Königs noch etwa 45 Millionen Kronen Einnahmen aufwiesen, so verzeichnete die königliche Firma dennoch einen Verlust von acht Millionen Kronen. Die Firma, die insbesondere Stenhammar und Solliden betrifft, hatte vor allem bei den landwirtschaftlichen Aktivitäten im gemieteten Schlossgut Stenhammar, das der König teilweise mit Steuergeldern renovieren ließ und mit 2,24 Millionen Kronen aus Europa unterstützt wurde, bedeutende Verluste. Das Café auf Solliden in Öland dagegen verzeichnete im vergangenen Jahr einen Gewinn von 640.000 Kronen.

Schweden - Fischfang
Die Berufsfischer Nordschwedens klagen über den schlechten Verkauf von Lachs, dessen Saison gerade begonnen hat, und schieben die Schuld auf Journalisten, die international darauf aufmerksam machten, dass der Dioxingehalt des Fisches weit über der europäischen Norm liegt und daher nicht außerhalb Schwedens und Finnlands verkauft werden darf. Bis vor kurzem ging auf illegale Weise tonnenweise Lachs nach Frankreich, da man dort die Probleme von Ostseelachs nicht kannte und schwedische Produkte mit hoher Qualität gleichgesetzt werden. Das Lebensmittelamt warnt in Schweden zudem davon dass schwangere Frauen und Kinder Ostseelachs essen, da der Gehalt an Dioxin zu bleibenden Schäden führen kann.

Schweden - Arbeitswelt
Auch wenn man in Schweden immer mehr von der Gleichstellung der Frau spricht, so zeigt eine neue Studie, dass immer noch über 60 Prozent der Frauen, die in Restaurants und Kneipen arbeiten, sowohl von Gästen als auch von männlichen Angestellten oder Geschäftsführern sexuell belästigt werden, da sich in den Köpfen der Männer die Gleichstellung in diesem Bereich nur sehr langsam durchsetzt, da viele die Frau immer noch als Sexobjekt betrachten und nicht als gleichgestellte Arbeitskraft.

Schweden - Arbeitswelt
Nach einer Studie des schwedischen Wirtschaftsministeriums haben ein Jahr nach dem Universitätsexamen 37 Prozent der Absolventen noch keinen qualifizierten Arbeitsplatz, auch wenn gesamtstatistisch gesehen ausreichend Arbeitsplätze vorhanden sind. Das Problem ist indes, dass die Abschlüsse in vielen Fällen in Bereichen erfolgten in denen keine Nachfrage besteht und zu wenige Studenten eine Ausbildung wählten, die unmittelbar zu einer Arbeitsstelle führt. Für viele Universitätsabsolventen kommt hinzu, dass jene, die nach Abschluss des Studiums längere Zeit arbeitslos waren, auch nach fünf Jahren im Berufsleben noch rund 30 Prozent weniger verdienen als jene, die direkt nach Studienabschluss in ihrem Bereich Arbeit fanden.

Schweden - Trinkwasser
Auch wenn Schweden auf internationalem Niveau noch über eine relativ gute Qualität bei Trinkwasser verfügt, werden die Probleme, nach der Tageszeitung Dagens Nyheter, jedes Jahr größeres, da das Wassernetz des Landes überaltert ist und dadurch sowohl ein hoher Wasserverlust verzeichnet wird, als auch eine hohe Bakterienverschmutzung durch Lecks. Während der letzten fünf Jahre mussten bereits zehn Prozent der Schweden mindestens einmal das Wasser wegen gesundheitlichen Risiken abkochen und im statistischen Schnitt muss jede Woche eine Gemeinde des Landes die Bevölkerung auffordern Trinkwasser abzukochen.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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