fredag, november 22, 2013

Nachrichten vom 22. November 2013

Schweden - Politik
Auch wenn man in Schweden vom Öffentlichkeitsprinzip spricht und dieses immer wieder in der Vordergrund setzt, hat sich das Parlament gestern mit einer sehr großen Mehrheit entschieden vor allem internationale Abkommen, auch Handelsabkommen, ab kommendem Januar als top secret zu behandeln und die meisten dieser Vereinbarungen vor der Öffentlichkeit zu verbergen. Nur die Parlamentsmitglieder der Grünen und der Linken Schwedens stimmten gegen diese Ausweitung der Geheimhaltung, die alle Türen zu heimlichen Abkommen öffnet von denen die Bürger konkret betroffen sind, unter anderem die Überwachung im Stile der NSA.

Schweden - Politik/Wirtschaft
Obwohl die gegenwärtig regierende Allianz, insbesondere jedoch die Christdemokraten, bereits 2006 mit dem Versprechen in die Wahl gingen, dass ehemalige Politiker nicht mehr automatisch in staatseigenen Unternehmen Führungsposten erhalten sollen, zeigt die Statistik die entgegengesetzte Entwicklung, denn während man zwischen 2006 und 2010 im Durchschnitt nur 17 Prozent der Generaldirektoren in Staatsunternehmen mit politischem Hintergrund zählte, hat sich diese Zahl nach einer Auswertung des Svenska Dagbladet nun auf 22 Prozent erhöht. Oder mit anderen Worten, bei der Besetzung von Führungsposten ist nicht die Qualifikation entscheidend, sondern die vorherige politische Arbeit.

Schweden - Recht
Auch wenn Kinderpornografie sogar mit internationalen Einheiten verfolgt wird und bei der Polizei als vorrangig betrachtet wird, hat es nach den Journalisten des Dagbladet vier Jahre gedauert bis die Polizei im Västernorrland jemanden fand, der sich mit einen Computer, der bereits 2009 beschlagnahmt wurde, beschäftigen konnte. Dass es in Sundsvall keinen Spezialisten in diesen Fragen gibt, mag erklärlich sein, nicht aber, dass man den Computer dann nicht zu einem Spezialisten in einem anderen Ort schickte statt vier Jahre zu warten.

Schweden - Arbeitswelt
Nach der Zeitung Dagens Arbete verdienen Personaldienstleistungsunternehmen wie das staatliche Lernia und andere daran, dass sie ihr Personal innerhalb des Konzerns verschieben und ihnen dadurch immer weitere Arbeitscouches, Weiterbildungs- oder Integrationsmaßnahmen vermitteln ohne dass dies den Geldgebern auffällt. Die Geschäftsführerin von Lernia widerspricht dieser Aussage und sagt, dass das Unternehmen nicht an Entlassungen verdient, kann jedoch keine Erklärung bieten wie die Firma tatsächlich arbeitet und warum Arbeitssuchende in unterschiedlichen Zweigstellen auftauchen.

Schweden - Verkehr
Zwei Forscher in Medizin fordern in einem Beitrag in den Dagens Nyheter ein Verbot oder zumindest starke Einschränkungen für Spikereifen, da auf Grunde von Spikes durch die Umweltbelastung mehr Tote zu verzeichnen sind als Verkehrstote. Sie zerlegen, aufbauend auf eine norwegische Studie zur gleichen Frage, auch das Argument der verbesserten Bremsleistung auf Glatteis, denn in der Tat verschlechtert sich auch die Bremsleistung bei feuchter oder trockener Straße, wobei man bedenken muss, dass in der Südhälfte Schwedens Spikes zwar über sechs Monate lang gefahren werden dürfen, mit Schnee und Eis jedoch nur drei Monate lang zu rechnen ist.

Schweden - Gesellschaft/Recht
Nach einer neuen Studie bei der 10.000 Frauen und gleichviel Männer im Alter zwischen 18 und 74 Jahren befragt wurden, stellt man fest, dass jede achte Frau noch bevor sie 18 wurde entweder vergewaltigt wurde oder aber einem Versuch der Vergewaltigung unterlag. Jede vierte Frau erklärte, dass sie noch bevor sie 18 wurde unfreiwilligen sexuellen Berührungen ausgesetzt war oder gezwungen wurde sich nackt auszuziehen. Zahlreiche Frauen bezahlen diese Übergriffe ihr Leben lang mit psychischen Problemen, Depressionen oder neigen zum Selbstmord.

Schweden - Gesellschaft
Nach einer neuen Untersuchung von TNS bekommen immer weniger Kinder in Schweden ein Taschengeld. Während 2006 noch 76 Prozent der Eltern ihren Kindern wöchentlich eine bestimmte Summe gaben mit der sie auskommen mussten, sind es gegenwärtig nur noch 60 Prozent. Nach mehreren Wirtschaftsökonomen ist dies ein sehr negativer Trend den Kindern Geld zu geben wenn sie danach fragen, da sie dadurch die Beziehung dazu verlieren und den Wert einer gewissen Summe nicht mehr einschätzen können.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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