onsdag, december 11, 2013

Nachrichten vom 11. Dezember 2013

Schweden - Politik
Journalisten der schwedischen Abendzeitung Expressen haben bei ihren Recherchen mehrere Politiker der als rechtsextrem eingestuften Sverigedemokraterna mit ausländerfeindlichen Bemerkungen auf der Seite Avpixlat gefunden. So schrieb, zum Beispiel, die stellvertretende Vorsitzende der Partei, Marie Stensby, dass Flüchtlingskinder, die im Streik sind, doch endlich verhungern sollen. Mehrere führende Parteimitglieder haben sich in sehr ähnlicher Weise zu afrikanischen Migranten und zu Muslimen geäußert. So liest man unter anderem auch die Frage, ob Adolf Hitler wirklich Unrecht hatte. Stensby trat nach der Veröffentlichung im Expressen unmittelbar von ihrem Amt zurück.

Schweden - Politik
Nach starken verbalen Anschuldigungen zwischen Moderaterna und Sozialdemokraten hinsichtlich den geplanten Steuersenkungen für einkommensstarke Arbeitnehmer und einer klaren Positionsnahme von Per Westerberg, der den Streit schlichten sollte, hat nun der Konstitutionsausschuss ein Klarzeichen zu einer neuen Abstimmung gegeben. Voraussichtlich bereits am Mittwoch kann daher die Idee der Moderaterna im Papierkorb landen, da sich auch die Sverigedemokraterna bisher gegen diese neue Steuersenkung aussprechen.

Schweden - Wirtschaft
Das schwedische Verbraucheramt will juristisch gegen das Unternehmen Swedish Match angehen, da dieses Snus mit den Worten „New fresh White“ bewirbt, einer Aussage, die an der Realität weit vorbeigeht, denn zum einen verstößt diese Aussage gegen das Tabakgesetz, das vorschreibt, dass eine Werbung für Nikotin sachlich sein muss, und zum anderen ist Snus weder weiß noch frisch. Swedish Match hat sich in der Vergangenheit bereits mehrmals durch unsachliche und irreführende Werbung ausgezeichnet.

Schweden - Unterricht
Nachdem die PISA-Studie auch belegt, dass schwedische Schüler Weltmeister im Zuspätkommen sind, fordert Kultusminister Jan Björklund statt einer besseren Kontrolle und der Förderung der Motivation, dass Lehrer pünktlich zum Unterrichtsbeginn die Türen abschließen sollen und damit die Nachzügler aussperren müssen, eine Idee, die vermutlich nur dazu führen kann, dass ausgesperrte Schüler an diesen Tagen umkehren und gar nicht mehr am Unterricht teilnehmen, was wiederum dazu führen kann, dass das PISA-Ergebnis für Schweden noch schlechter aussieht.

Schweden - Unterricht
Das schwedische Schulamt droht der Stadt Varberg eine Strafe in Höhe von 750.000 Kronen an wenn diese nicht alle Probleme der dortigen Sonderschule klärt, denn in mehreren Fällen konnte bereits bewiesen werden, dass dort Entscheidungen willkürlich gefällt werden und mehrere Schüler in der Sonderschule landeten, die dort nichts zu suchen haben wenn man ihnen die staatlich zugesicherte Unterstützung bietet. Die angedrohte Strafe ist die höchste, die das Schulamt je bestimmte.

Schweden - Medizin
Nach einer neuen Studie, die parallel in Norwegen und Schweden erstellt wurde, riskieren bereits Frauen ab 30 Jahren bei einer Erstgeburt eine Frühgeburt oder auch eine Totgeburt. Das optimale Alter für eine Erstgeburt wurde daher von unter 35 Jahren nun auf unter 30 Jahren korrigiert. Für die Studie wurden im Karolinska Universitätskrankenhaus in Stockholm die Akten von rund einer Million Frauen, die zum entsprechenden Zeitpunkt ihr erstes Kind zur Welt brachten, analysiert. Das Gesamtergebnis ist in der Zeitschrift Obstetrics and Gynecology zu lesen.

Schweden - Gesellschaft
Immer mehr Schulen Schwedens verbieten mittlerweile das Fotografieren der Luzienfeiern, da die Fotos immer seltener der Erinnerung dienen, sondern vor allem über die sozialen Medien verbreitet werden, also selbst Kinder mit geheimer Identität mit auf den Bildern landen und daher jeder Schutz von verfolgten Frauen und Kindern sinnlos wird. Auch wenn dadurch eines der wichtigsten Ereignisse des Jahres fotomäßig für die Eltern verloren geht, so verstehen viele unter ihnen das Problem, allerdings erst wenn die Lehrer mit ihnen geredet haben.

Schweden - Gesellschaft
Auch wenn die Kinderhilfsorganisation Rädda Barnen bei seinem diesjährigen Rapport feststellte, dass die Kinderarmut in Schweden innerhalb eines Jahres von 12,7 Prozent auf 12,1 Prozent gesunken ist, so hält sie diese Zahl immer noch für zu hoch, da insbesondere Kinder von alleinerziehenden Personen und Kinder ausländischer Herkunft unter den Armen zu finden sind. Im Göteborger Stadtteil Bergsjön zählt Rädda Barnen sogar 57 Prozent an armen Kindern ohne dass die Stadt Maßnahmen dagegen ergreift. Im Gegensatz dazu findet man unter in Schweden geborenen Kindern, die mit beiden Elternteilen leben, nur 2,1 Prozent an armen Kindern. Auf Städte aufgegliedert, findet man in Malmö die meisten armen Kinder.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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