tisdag, januari 21, 2014

Nachrichten vom 21. Januar 2014

Schweden - Politik
Nachdem der schwedische Finanzminister Anders Borg seit Jahren die Wähler mit Steuersenkungen lockte, sprach er nun während einer Debatte erstmals davon, dass die Steuern erhöht werden müssen. Aber nach wie vor sieht der Minister in Schweden eine sehr starke Konjunkur und eine stabile Situation. Eventuelle Steuererhöhungen erklärt er nur damit, dass damit das Ausbildungssystem gestärkt werden kann. Steuersenkungen sind, nach Anders Borg, jedoch nötig, um Schweden gegen die negativen Konjunktureinflüsse anderer Länder zu schützen.

Schweden - Politik
Nach der Tageszeitung Svenska Dagbladet will die schwedische Regierung ab Frühjahr des Jahres einen Druck auf Gemeinden ausüben bei denen der Arbeitsmarkt vorteilhaft aussieht, die sich jedoch weigern Flüchtlinge bei sich aufzunehmen. Nach Integrationsminister Erik Ullenhag ist dies die einzige Möglichkeit weiterhin Flüchtlinge aus Krisengebieten aufzunehmen und sinnvoll über Schweden zu verteilen. Nach Ullenhag gibt es gegenwärtig zu viele Gemeinden im ganzen Land, die sich von ihrer Verantwortung drücken.

Schweden - Wirtschaft
Nach der Tageszeitung Dagens Industri verdient nicht nur der Geschäftsführer der Postkodlotteriet 2,4 Millionen Kronen im Jahr, sondern auch der Moderator der Sendung, der zudem einen Werbevertrag mit der Postkodlotteriet hat. Rickard Sjöberg verdient vermutlich sogar mehr als der Geschäftsführer, was bei einem Wohltätigkeitsunternehmen, das nur 33 Prozent der Einnahmen an Vereine verteilt, zweifellos sehr hohe Löhne sind. Rickard Sjöberg argumentiert jedoch, dass es sich um eine marktgerechte Entlohnung handelt und die Postkodlotteriet ein kommerzielles Unternehmen sei. Das Unternehmen steht indessen auf zwei Beinen, denn eine Lotterie darf nur von Vereinen veranstaltet werden, weswegen die Firma Svenska Postkodlotteriet AB vollständig auf die Genehmigung seines Vereins Svenska Postkodföreningen baut.

Schweden - Recht
Obwohl ein Richter in Lund in Hinblick auf die aktuelle Gesetzeslage entschied, dass es sich um keine Vergewaltigung handelt, wenn eine Frau deutlich und verbal zum Ausdruck bringt, dass sie keinen Sex haben will und dann vergewaltigt wird, da sich der Mann vor Gericht damit entschuldigt, dass er der Meinung war, dass die Frau damit ausdrücken wollte, dass sie „hart herangenommen“ werden will, hat die Justizministerin Beatrice Ask nun erneut deutlich erklärt, dass sie kein neues Gesetz machen will, nach dem vor dem Sexualakt die eindeutige Zustimmung der Frau gefordert wird. Nach Ask handelt es sich in Lund um einen Einzelfall, der zudem in die nächste Instanz gehen kann und außerdem hätte ein verstärktes Gesetz mehr Nach- als Vorteile.

Schweden - Recht
Die Staatsanwaltschaft hat sich entschieden die Klage der SÄPO wegen Diskriminierung des Sverigedemokrtaten Kent Ekeroth, der letzten Freitag gebeten wurde eine Kneipe zu verlassen, niederzulegen und erklärt, dass der zuständige Staatsanwalt diese Klage, wenn er nicht unter Stress gestanden hätte, nie aufgenommen hätte, da man wegen der Zugehörigkeit zu einer Partei, juristisch gesehen, nicht diskriminiert werden kann und die schwedische Sicherheitspolizei SÄPO daher auch keine Klage stellen konnte, sondern dies aus eigenem Ermessen als richtig einschätzte.

Schweden - Arbeitswelt
Knapp 90 Prozent der Firmen, die im vergangenen Jahr, in Zusammenarbeit mit Berufsgymnasien, Lehrlinge bei sich aufgenommen haben, sind bereit auch weiterhin auf diese Art der Ausbildung zu setzen, die allerdings kein Unternehmen dazu zwingt einen der Lehrlinge nach der Ausbildung bei sich aufzunehmen. Während die Arbeitgeber nur hervorheben, dass die Lehrlingsausbildung zu einer besseren Kompetenzentwicklung führt, die einen Umstieg ins Berufsleben erleichtert, darf nicht vergessen werden, dass die Firmen für jeden Lehrling, den sie aufnehmen, 30.000 Kronen pro Jahr an staatlicher Unterstützung erhält.

Schweden - Sport
Nach einer Untersuchung von TNT Sifo im Auftrag der Organisation Friend wird im Durchschnitt jedes vierte Kind, das sich bei einem Sportverein einschreibt, im Laufe der Zeit mindestens einmal von den Kameraden gekränkt und zehn Prozent sogar von Erwachsenen. Nach Friends würde man eine so hohe Zahl an Kränkungen an keinem Arbeitsplatz Schwedens akzeptieren, verharmlost jedoch dieses Verhalten bei Kindern, die im Fall dieser Untersuchung, zwischen neu und fünfzehn Jahre alt waren.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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