tisdag, juni 10, 2014

Nachrichten vom 10. Juni 2014

Schweden - Politik
Während eines Gesprächs zwischen dem Vorsitzenden der Linken, Jonas Sjöstedt, und der Vorsitzenden der Zentrumspartei, Annie Lööf, während der Morgensendung Gomorron des staatlichen Fernsehens SVT zeigte sich welche Richtungen die beiden Parteien zur Beschäftigungspolitik einschlagen und wie sie Wähler für die kommenden Parlamentswahlen gewinnen wollen. Während Sjöstedt die Streiks der Eisenbahnangestellten, die von einem unbegrenzten Arbeitsvertrag zu Zeitverträgen übergehen sollen, versteht, sieht Lööf eine Notwendigkeit der Wirtschaft auf unsichere Arbeitsverträge zurückzugreifen, da diese die Wirtschaft stützen und für viele ein Einstieg ins Berufsleben seien. Dass feste Arbeitsverträge zu unsicheren Zeitverträgen werden sollen, sieht die Zentrumspartei als wirtschaftlich sinnvolle Aktion.

Schweden - Wirtschaft

Nach Analysen der Journalisten der Dagens Nyheter nutzen Risikokapitalgesellschaften, die in Schweden im Schulwesen, sowie im Gesundheits- und Pflegebereich arbeiten, alle Möglichkeiten aus um in Schweden so wenig Steuern wie möglich zahlen zu müssen, sehr häufig indem sie mit hohen Krediten bei ausländischer Geldgeber oder eigenen Firmen, die im Ausland sitzen, die Gewinne in Schweden verschwinden lassen. Obwohl diese Gruppe der Risikokapitalunternehmen im vergangenen Jahr einen Bruttogewinn von 1,2 Milliarden Kronen in Schweden auswiesen, so bezahlten sie, nach Zinsabschreibungen, nur 26 Millionen Kronen an Firmensteuern. Die Steuern machten in Schweden also nur zwei Prozent des Gewinnes aus, im Falle von Ambea handelte es sich sogar nur um 0,2 Prozent an Steuern.

Schweden - Wirtschaft/Arbeitsmarkt
Während feste Anstellungsverträge in der Industrie immer schwerer zu erhalten sind, zeigt eine Statistik des staatlichen Rundfunks Sveriges Radio, dass gerade die Industrie in den ersten drei Monaten des Jahres um 33 Prozent mehr Personal von Leiharbeitsunternehmen holte als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Generell zeigt sich, obwohl sich die Wirtschaft des Landes am Erholen ist, dass vor allem die Gewinne der Leiharbeitsunternehmer in die Höhe gehen, da immer mehr Firmen festen Personal weitgehend reduzieren. Da die Verträge der Leiharbeitsunternehmen oft schlechtere Bedingungen aufweisen als Verträge bei Unternehmern direkt, fordern die Gewerkschaften ein Verbot dieser Art von Unternehmen, nicht zuletzt auch deswegen, weil zahlreiche dieser Unternehmer keinen Tarifvertrag unterschrieben haben.

Schweden - Landwirtschaft/Ernährung
Auch wenn die schwedischen Schweinewirte vom Teil-Boykott dänischen Schweinefleischs finanziell nichts spürt, so haben die Diskussionen um mangelhaften dänischen Tierschutz dennoch ein Umdenken der schwedischen Bevölkerung verursacht, denn nach einer Studie des Lebensmittelwerkes haben sich rund 80 Prozent der Schweden, die bisher dänisches und deutsches Fleisch kauften, nun dazu entschieden mehr schwedisches Schweinefleisch zu kaufen, wenn auch nicht zu jedem Preis. Die Krise und der Boykott machten sich insbesondere zu bemerken als Russland im Februar den Import von europäischem Schweinefleisch verbot und daher die Produkte immer billiger nach Schweden verkauft wurden.

Schweden - Recht/Datenschutz
Als der europäische Gerichtshof die europäische Direktive zur Datenspeicherung für ungültig erklärte, gaben nahezu alle schwedischen Anbieter von Handy- und Internetdiensten bekannt, dass sie ab sofort keinerlei Daten mehr speichern werden. Wie die Journalisten von Sveriges Radio nun jedoch feststellen mussten, halten sich nur einige der Anbieter an ihre Versprechen, nicht jedoch die Giganten Telenor und Tre. Telenor ging sogar soweit am Tag nach der Presseinformation einen Brief an die Polizei zu richten mit dem Hinweis, dass alle Daten weiterhin gespeichert werden, ausgenommen Informationen zu nicht zustande gekommenen Gesprächen. Nun stellt sich heraus, dass einige dieser Unternehmen ganz konkret ihre Kunden belogen haben um diese behalten zu können und um neue Kunden zu gewinnen.

Schweden - Gesundheit
Schwedische Naturschutzvereine warnen erneut vor Giftstoffen in Plastikspielzeug, die, unter anderem, die spätere Reproduktionsfähigkeit der Kinder schwächen und fordern die Regierung auf sich endgültig dafür einzusetzen, dass gefährliche Chemikalien aus Spielwaren verschwinden. Dies erfordert jedoch, dass nicht mehr jede einzelne Chemikalie verboten werden muss, sondern Gruppen, die die gleichen Effekte zeigen. Gegenwärtig wissen Verkäufer und Eltern nur in Ausnahmefällen ob und welche Gifte ein Spielzeug enthält oder enthalten kann, da es keinerlei europäische Pflicht zur Kennzeichnung gefährlicher Stoffe gibt.

Schweden - Tourismus/Hunde
Während in den meisten Ländern Strände mit der Blauen Flagge für Hunde verboten sind, gibt es in Schweden kein nationales Gesetz in diesen Fragen und ohne ausdrückliches Verbot dürfen Hunde daher neben Menschen im Wasser planschen, ausgenommen in Naturschutzgebieten. Bevor man jedoch seinen Hund mit an den Strand nimmt, sollte man sich über die Bedingungen in der besuchten Gemeinde kümmern, denn jede Gemeinde kann ein Badeverbot für Hunde verabschieden, wobei immer mehr Gemeinden auch dazu übergehen eigene Hundebäder, oft in der Nähe der allgemeinen Badestrände, einzurichten. Privatgrund am Wasser ist in der Regel allerdings immer tabu für Hunde.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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