fredag, juni 20, 2014

Nachrichten vom 20. Juni 2014

Schweden - Politik
Nach einer Studie der Svenska Kyrkan haben die schwedischen Christdemokraten ihre gläubigen Wähler vor allem an die Grünen verloren, denn selbst unter den Priestern sind die Grünen mittlerweile beliebter als die traditionelle christliche Partei des Landes. Nur noch 21,6 Prozent der Priester der Svenska Kyrkan sprechen sich für die Christdemokraten aus, während die Grünen mit 25,1 Prozent unter ihnen rechnen können. Die einzige Partei, die mit keiner Stimme unter der Priesterschaft rechnen kann, sind gegenwärtig die Sverigedemokraterna.

Schweden - Politik
In einem Interview mit den Dagens Nyhetern erklärte Jonas Sjöstedt, der Vorsitzende der Linken Schwedens, dass man sich bereits auf die Regierungsübernahme durch den linken Block im Herbst des Jahres vorbereitet und die möglichen Minister auf eine Übernahme der Ämter vorbereitet. Nachdem Sjöstedt schon heute einige Punkte seiner Politik nennt, die mit Sicherheit zu Spannungen im linken Block führen werden, ist zu erwarten, dass die Sozialdemokraten Schwedens bei einem Gewinn des linken Blocks zwar den Ministerpräsidenten stellen können, sämtliche Schlüsselpositionen jedoch an die Grünen und die Linken abgeben müssen und ihr Programm sehr abschwächen müssen.

Schweden - Arbeitswelt
Nach einer Studie des OECD ist Schweden gegenwärtig das Land in dem sich eine akademische Ausbildung am wenigsten beim Gehalt auswirkt und ein Grundschullehrer sogar einen geringeren Lebenslohn erhält als jemand, der unmittelbar nach der Hochschulreife zu arbeiten beginnt und auf ein Studium verzichtet. Nach der Studie ist es für schwedische Frauen nahezu unsinnig zu studieren wenn man ihr Gehalt betrachtet, da die Festlegung eines Gehalts nicht von der Ausbildung abhängig ist. Erstaunlich ist dabei, dass Schweden eine Nation der Wissenschaft werden will, die weltweit konkurrenzfähig ist, ohne Akademikern jedoch einen finanziellen Anreiz bieten zu wollen.

Schweden - Recht
Nach der Beurteilung von Said Mahmoudi, Professor für Internationales Recht an der Universität Stockholm, hat ein griechischer Staatsanwalt, der auf schwedischem Raum, wenn auch in der griechischen Botschaft, gegen das Völkerrecht verstoßen als er einen früheren Angestellten Ericssons zu einer Bestechungsaffäre von Seiten Ericssons und Saabs mehrere Stunden lang befragte, da er weder schwedische Rechtshilfe beantragte, noch aber Schweden von seinem Vorhaben informierte. Nun muss das schwedische Justizministerium zu dieser Frage Stellung nehmen und eventuell notwendige Maßnahmen ergreifen.

Schweden - Verkehr
Nach den Statistiken des schwedischen TÜV (Bilprovning) weisen im Landesschnitt rund 60 Prozent aller Lastwagen über 3,5 Tonnen bei einer Kontrolle bedeutende Fehler auf, die die Verkehrssicherheit der Fahrzeuge in Frage stellen. Die Hälfte aller festgestellten Fehler liegt beim Bremssystem, was nicht bedeutet, dass die Fahrzeuge ohne Bremsen fahren, sondern sehr häufig einseitig oder zu langsam bremsen, was besonders im Winter zu schweren Unfällen führen kann. In Regionen wie Västernorrland und Västmanland sind sogar über 80 Prozent aller Lastwagen bei einer Kontrolle eine Verkehrsgefahr. Jedes 20. Fahrzeug hatte bei der Besichtigung des TÜV so bedeutende Fehler, dass Bilprovning ein unmittelbares Fahrverbot aussprechen musste.

Schweden  - Alkohol
Nachdem Journalisten des staatlichen Fernsehens SVT Zweifel über die Reinheit von schwedischem Biers äußerten, versichert der Branchenverband der Brauereien nun, dass schwedisches Bier ausschließlich aus Wasser, Malz, Hopfen und Hefe besteht und allen Reinheitsbestimmungen entspricht, auch wenn der Verband zugibt, dass einige weniger seriösen Brauereien des Landes unter Umständen in Europa genehmigte Zusätze benutzen. In der Tat erlaubt Europa insgesamt 20 Zusätze, die auch in Zukunft nicht auf den Verpackungen angegeben werden müssen.

Schweden - Gesellschaft
Nach einer Studie des Karolinska Instituts ist bemerkenswert, dass ältere Personen, die in gewissen Pflege- oder Altersheimen aufgenommen werden relativ schnell nach der Aufnahme versterben. In gewissen Gegenden Stockholms sterben  rund 25 Prozent der dort aufgenommenen Personen bereits innerhalb des ersten Monats, was mit bedeutenden Sparmaßnahmen und eingespartem Personal zusammenhängen kann. Die tatsächliche Ursache, warum sich die frühe Sterblichkeit innerhalb der letzten zehn Jahre verfünffachte, wurde bisher jedoch nicht untersucht.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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