söndag, september 14, 2014

Nachrichten vom 14. September 2014

Schweden - Politik
Die Journalisten des staatlichen Nachrichtenbüros Ekot konnten nur zwei Tage vor den Parlamentswahlen nachweisen dass Jimmie Åkesson, der Vorsitzende der Sverigedemokraterna (Schwedendemokraten) dieses Jahr bereits für über eine halbe Millionen Kronen in Online-Casinos mit Sitz in Malta spielte, seine Einsätze also sein Einkommen in dieser Zeit überstiegen. Wie viel Åkesson in dieser Zeit gewann, ist ungewiss, aber nun stellt sich die Frage ob seine Wähler nach dieser Aufdeckung weiterhin hinter ihm stehen, denn immerhin sind die Sverigedemokraterna nach mehreren Umfragen gegenwärtig die drittgrößte Partei Schwedens.

Schweden - Politik
Obwohl das Spielverhalten des Schwedendemokraten Jimmie Åkesson wie ein Blitz einschlug, so stellt Retriever, eine Firma für Medienanalyse, fest, dass sich die schwedische Presse weitaus mehr mit dem ungehobelte Verhalten von Stefan Löfven, dem Vorsitzenden der Sozialdemokraten (Socialdemokraterna), beschäftigt als mit dem Spieler Åkesson. Dass Löfven sich weigerte während einer Fernsehdebatte einen Rapport von Annie Lööf anzunehmen und diese dabei zur Seite stieß, könnte dem Politiker bei den heutigen Wahlen bedeutend schaden, da die Presse ihn als einen unwürdigen Kandidaten für den höchsten Posten des Landes bezeichnet.

Schweden - Politik
Nach verschiedenen Meinungsforschungsinstituten Schwedens steigt, nur einen Tag vor den Parlamentswahlen, der Abstand zwischen dem linken und dem rechten Block erneut an, garantiert jedoch auch dem linken Block nicht die absolute Mehrheit. Bedeutend scheint dabei auch zu sein, dass die Grünen Schwedens (Miljöpartiet) Wähler verlieren und nun, nach den Sverigedemokraterna, erste die viertgrößte Partei des Landes sind, die Wähler der Feministischen Initiative sich jedoch vermehren. Sicher scheint ebenfalls zu sein, dass die Sozialdemokraten ohne Koalition mit den Linken, nicht einmal die relative Mehrheit erreichen werden, also auch nicht den Ministerpräsidenten stellen können.

Schweden - Politik
Sollten die Grünen Schwedens nach den heutigen Parlamentswahlen als Teil des linken Blockes Schweden regieren, so bahnt sich ein weiteres Problem zwischen Sozialdemokraten und Grünen an, denn die Umweltpartei will in diesem Fall in Pensionsfragen mitentscheiden, was natürlich die Beiträge zur Rentenversicherung erhöhen kann, aber vor allem die verschiedenen Fonds betrifft. Die Grünen wollen durchsetzen dass alle Fonds für Pensionsgelder nach umweltgerechten Prinzipien arbeiten müssen, eine Forderung, die gegenwärtig nur bei acht Prozent der Fonds zutreffen, da andere noch in Firmen beteiligt sind, die an Waffenverkauf und Kinderarbeit ihr Geld verdienen.

Schweden - Wirtschaft
Telia Sonera, dessen größter Eigentümer der schwedische Staat ist, finanziert die Baumwollernte in Usbekistan, obwohl allgemein bekannt ist, dass dort Kinder zwangsweise für diese Arbeit rekrutiert werden und unter den härtesten Bedingungen arbeiten müssen. Die Kritik über die schwedische Beteiligung wird auch von der UN auf Äußerste kritisiert, da den Politikern des Landes bekannt ist, dass rund eine Million Kinder in Usbekistan ausgebeutet werden und der Kampf gegen Kinderarbeit nicht an der schwedischen Grenze enden darf. Nach Human Right Watch ist Schweden durch diese Aktion das bedeutendste demokratische Land weltweit, das Kinderarbeit in einer Diktatur unterstützt.

Schweden - Arbeitswelt/Recht
Dass Charlotte Petri Gornitzka gleichzeitig von Rädda Barnen und der Hilfsorganisation Sida bezahlt wurde, kann nun zu juristischen Folgen führen, da Sida auch Gelder an Rädda Barnen überwiesen hat und Generaldirektorin Petri Gornitzka ihren Arbeitgeber, also den schwedischen Staat, nicht über ihre doppelte Bezahlung und die Zusammenhänge zwischen Sida und Rädda Barnen informierte. Hillevi Engström der Moderaterna (Moderate), Ministerin für Entwicklungshilfe, will die gesamte Angelegenheit nun untersuchen bevor sie eine Stellung in dieser Angelegenheit annimmt.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

Inga kommentarer:

Skicka en kommentar