fredag, februari 20, 2015

Nachrichten, 20. Februar 2015

Schweden - Politik
Gestern präsentierte die Regierung ihre Migrationsreform und erkärte dabei, dass neu ankommende Flüchtlinge schneller eine Arbeitsstelle finden sollen und besser in der schwedischen Gesellschaft integriert werden müssen. Bei ihren Aussagen konnte man nahezu die Worte der Zentrumspartei hören, die bereits an eine begrenzte Einwanderung denkt und man musste feststellen, dass die Reform noch gar keine Reform ist, sondern ein lautes Wunschdenken, denn Stefan Löfven erklärte nicht mit einem einzigen Wort wie der diese Reform gestalten will, sondern er sprach nur davon, dass sie durchgeführt werden muss. Sollte die Regierung nicht bald klare Vorschläge, außer besserem Sprachunterricht und weniger Diskriminierung, unterbreiten, so riskiert der Vorsprung der Partei bei den Wählern bald wieder zu verschwinden.

Schweden - Politik
Innenminister Anders Ygeman bereitet ein Gesetz vor, das nicht nur sogenannte Terrorreisen unter Strafe stellen wird, sondern er plant auch die Möglichkeit ein bei geplanten Reisen oder nach einer Rückkehr aus dem Kampfgebiet die Pässe dieser Personen einzuziehen und ihnen ein Reiseverbot zu erteilen. Allerdings kann dieses Gesetz frühestens 2016 in Kraft treten und verhindert nicht mit einem falschen Pass auszureisen, da gerade schwedische echte Pässe in ungeahnter Menge auf dem schwarzen Markt zu finden sind.

Schweden - Politik
Nach einer Untersuchung des schwedischen Staatsfernsehens SVT haben die Christdemokraten bei ihrer restriktiven Einwanderungspolitik, die insbesondere von  Ebba Busch Thor vertreten wird, eine starke Unterstützung unter den Wählern der Partei. Knapp 90 Prozent der Befragten, die ihre Meinung ausdrückten, sind der festen Überzeugung, dass Schweden mit der Aufnahme von Flüchtlingen an der Grenze angekommen ist und nun eine härtere Gangart einschlagen muss.

Schweden - Politik
Jan Björklund, der Vortsitzende der schwedischen Volkspartei klammert sich, trotz steigender Kritik aus den eigenen Reihen, an seinen Stuhl  und erklärt nicht nur, dass er davon überzeugt sei die Mehrheit der Parteimitglieder hinter ich zu haben, sonder er erklärt auch alle Kritiker zu Feinden der Reform der Partei, die nur er so durchführen kann, dass die Folkpartiet 2018 gestärkt in die nächsten Parlamentswahlen gehen kann. Seine Reform besteht nun hauptsächlich in der Forderung auf mehr Überwachung und der Bekämpfung des Terrorismus in Schweden. Aber Björklund sagt auch, dass sich die Partei in ihrem gesamten Parteiprogramm erneuern muss, eine Aufgabe, die nur er durchführen kann.

Schweden - Wirtschaft
Nachdem dem Verkauf von Elektroautos in Schweden ohnehin sehr schleppend vorankommt und Volvo sein Elektromodell bereits auslaufen lässt, kündigen nun Vattenfall und Fortum an, dass sie in Zukunft an ihren Ladestellen eine Gebühr von 90 Kronen pro Ladung nehmen werden, damit sich die Ladestellen selbst finanzieren können. Da dies bedeutet, dass Auto-Strom, gerechnet auf gefahrene Kilometer, dann nahezu doppelt so viel kosten wird wie Benzin, dürfte das Elektroauto in Schweden bald ganz aus dem Straßenbild verschwinden. Vattenfall gehört zu 100 Prozent dem schwedischen Staat.

Schweden - Ernährung
Als Journalisten des schwedischen Staatsfernsehens SVT zehn verschiedene Sorten Reis nach chemischen Rückständen untersuchen ließen, so zeigten die Analysen, dass in sechs der Produkte Arsenik in unterschiedlichen Mengen vorkam, ein Stoff, der sowohl Krebs verursachen als auch zu Diabetes führen kann. Als die Lebensmittelkette Coop davon informiert wurde, dass zwei ihrer Hausmarken an Reis hohe Gehalte an Arsenik beinhalten und daher nicht regelmäßig gegessen werden sollen, wollte die Geschäftsführung die Produkte nicht zurückziehen, da es europaweit keine Höchstgrenze von Arsenik in Lebensmitteln gibt. Neben Arsenik wurde in verschiedenen Reissorten auch Cadmium und andere Gifte gefunden, wenn auch in geringerer Menge.

Schweden - Gesellschaft

Noch nie wuchs die schwedische Bevölkerung so stark wie im vergangenen Jahr, denn während 2006 das Wachstum noch bei 65.505 Personen lag, waren es 2014 bereits 102.491 Personen. Dieses Wachstum beruht allerdings insbesondere auf den wachsenden Zustrom von Flüchtlingen und Asylanten und weniger dem Wachstum durch Geburten. Als Nebeneffekt wird es auch bald mehr Männer als Frauen in Schweden geben, obwohl Frauen im Schnitt länger leben als Männer, denn es kommen weitaus mehr männliche Flüchtlinge nach Schweden als weibliche.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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