torsdag, mars 03, 2011

Nachrichten vom 3. März 2011

Schweden - Politik
Die Regierungskoalition (Alliansen) und die Grüne Partei Schwedens (Miljöpartiet) haben sich über die Basis einer neuen Migrationspolitik geeinigt. Die bedeutendsten Änderungen betreffen die Familienzusammenführungen von somalischen Einwanderern, die in Zukunft mit Hilfe von DNA ihre Familienzugehörigkeit beweisen können, dass Migrations- und Arbeitsmarktpolitik koordiniert werden und dass ein Migrations-Forschungsinstitut errichtet wird, das Probleme von Migration und Integration in Schweden regierungsunabhängig erforschen soll.

Schweden - Politik/Recht

Der schwedische Politiker Jonas Sjöstedt der Linken fordert, dass Schweden das Gesetz über Tortur der aktuellen Situation und der UN-Antifolterkonvention anpasst, da bisher Tortur in Schweden nur als Vergehen geahndet werden kann und einfachem Misshandlung gleichgesetzt wird. Jonas Sjöstedt fordert, dass Tortur auch in Schweden als Straftat betrachtet werden muss und damit eine Gefängnisstrafe nach sich zieht.

Schweden - Wirtschaft
Obwohl Annika Falkengren, Chef der schwedischen Großbank SEB, den geringsten festen Lohn unter ihren Kollegen bei anderen Banken hat, verdiente sie im vorigen Jahr mehr als die anderen Direktoren der Großbanken, da sie über die besten Zusatzabkommen verfügt. Außer ihrem Jahreslohn von rund sieben Millionen Kronen, erhielt sie 2010 aus einem Aktienprogramm 2,7 Millionen Kronen, aus anderen Programmen 1,3 Millionen Kronen und Pensionsabgaben in Höhe von 6,4 Millionen. Insgesamt kostete Annika Falkengren die Bank voriges Jahr 17,3 Millionen Kronen.


Schweden - Wirtschaft/Gesellschaft
Nach der Statistik des SCB (Statistiska Centralbyrån) gingen auch im Jahr 2009 die Klüfte zwischen Genringverdienern und Mittelstand weiter auseinander. Der Anteil Einsamstehender mit geringem Einkommen stieg von elf Prozent im Jahre 2000 auf 27 Prozent im Jahre 2009. Die höchste Einkommenssteigerung können in Schweden jene Gruppen vorweisen, die monatlich über 27.000 Kronen netto verdienen, da hier Steuerermäßigungen und prozentuale Lohnerhöhungen zu einem steigenden Komfort helfen. Einzelstehende Schweden mit Kindern in Mietwohnungen sind seit Jahren regelmäßig die großen Verlierer.


Schweden - Arbeitswelt
Nachdem in den 90er Jahren in Schweden die Budgets für Schulen, Krankenhäuser und Altersheime gekürzt wurden, versprachen Politiker aller Richtungen, das soziale Systems des Landes wieder aufzubauen. Nach einer Untersuchung der Zeitung Kommunalarbetaren sind jedoch in den letzten 20 Jahren rund 35.000 Arbeitsstellen aus genau diesen Bereichen verschwunden, obwohl durch die steigende Bevölkerung und die längere Lebenserwartung heute etwa eine halbe Million Schweden mehr diese Dienste benötigen als im Jahr 2000.

Schweden - Gesundheit
Nachdem die schwedische Bevölkerung immer älter wird und die Kosten für Medikamente, insbesondere für ältere Personen, immer mehr steigen, will der schwedische Sozialminister Göran Häglund bei den nächsten Budgetverhandlungen im Herbst beantragen die Eigenbeteiligung für Arzneimittel zu erhöhen. Voraussichtlich werden daher ab Ende des Jahres alle Schweden jährlich bis zu 400 Kronen mehr für ihre Medikamente bezahlen müssen.

Schweden - Gesundheit/Umwelt
Im Jahre 2001 konnte die schwedische Regierung eine Sondergenehmigung für den Verkauf von an Dioxin angereichertem Ostseefisch erreichen. Da Schweden plant auch im Frühling diese Ausnahmegenehmigung weiter verlängern zu lassen, ruft der Naturschutzverein Schwedens die Regierung auf, die Vergiftung von Frauen und Kindern durch Ostseefisch zu stoppen, zumal es ausreicht, dass ein Kind nur einmal im Monat Ostseelachs essen muss, um bereits den europäischen Grenzwert an Dioxin zu überschreiten.

Schweden Gesellschaft
Im letzten Jahr wurden in Schweden zwölf Milliarden Kronen an Sozialhilfe ausbezahlt, wobei die Kosten bei 75 Prozent der schwedischen Gemeinden stiegen. Unter den Sozialhilfeempfängern findet man immer häufiger junge Menschen, die vom schwedischen Arbeitsmarkt nicht aufgenommen werden und daher ausschließlich auf Sozialhilfe angewiesen sind. Um sechs Prozent rückläufig waren jedoch letztes Jahr Zahlungen an Flüchtlinge. Allerdings schwanken die Zahlen erheblich von Region zu Region.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.
Copyright: Herbert Kårlin

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