måndag, juli 30, 2012

Nachrichten vom 30. Juli 2012

Schweden - Politik
Seit einigen Monaten urteilt der Oberste Gerichtshof Schwedens bei Drogendelikten weitaus lockerer als Amts- und Landesgericht und reduziert gewisse Strafen um bis zur Hälfte, je nachdem ob es sich um Drogenverkauf an Kinder oder Erwachsene handelte und in welchem Rahmen die Drogen verkauft wurden. Die Regierung zeigt sich nun abwartend, überlegt jedoch die Gesetzgebung zu verhärten oder zu verändern, falls die Richter in den Augen der Regierung bei Drogendelikte zu leichtfertig urteilen.

Schweden - Politik
Nachdem in den Regionen Västerbotten und Norrbotten lesbischen Frauen die kostenlose künstliche Befruchtung von den Regionalregierungen verweigert wird, während in den meisten anderen Regionen Schwedens lesbische Frauen heterosexuellen Paaren gleichgestellt werden, will der Verband der Gemeinden und Regionen SKL nun eine landesweite Regelung durchsetzen, die lesbischen Paaren grundsätzliche die gleichen Rechte garantiert wie heterosexuellen Paaren. Ein Problem dabei ist jedoch, dass gegenwärtig jedes Landsting (Regionalregierung) autonom in diesen Fragen entscheiden kann und daher eine freiwillige Übereinkunft gefunden werden muss.

Schweden - Recht
Die schwedische Regierung plant zum Januar 2014 ein Gesetz zu erlassen, das Sex mit Tieren erneut unter Strafe stellt, nachdem Tidelag (Sex mit Tieren) 1994 aufgehoben wurde und nur noch die Misshandlung von Tieren bestraft werden konnte, was bei sexuellen Vergehen bei Tieren nur selten bewiesen werden kann. Bisher gingen 300 Vorschläge zur Gesetzesänderung ein, die ab Herbst bearbeitet werden. Die Tierschützer Schwedens begrüßen diesen Vorschlag.

Schweden - Kriminalität
Die Polizei in Malmö warnt ältere Personen die Tür für unbekanntes Pflegepersonal zu öffnen, da gegenwärtig mehrere Betrüger mit gefälschten Ausweisen unterwegs sind, die angeben im Auftrag der Gemeinde eine Alarmanlage für Notfälle einrichten zu wollen. Einmal in der Wohnung suchen die Verbrecher jedoch nur nach Wertgegenständen, die nach dem Besuch spurlos aus der Wohnung verschwunden sind. Da viele ältere Personen regelmäßig Pflegepersonal erwarten und im Sommer auch Aushilfskräfte kommen, ist dies die neueste Methode um ältere Personen zu berauben.

Schweden - Kriminalität

Da die Polizei Ystads nach den Brandstiftungen der letzten Wochen verstärkt nach dem neuen Pyromanen suchte, konnte sie in der Nacht zum Sonntag einen 62-jährigen festnehmen als er das Hafencafé in Ystad in Brand setzen wollte. Bis weitere Untersuchungen und Verhöre abgeschlossen sind, will die Polizeibehörde nicht bekannt geben, ob der Täter bereits überwacht wurde und ob es sich um den neuen Serienpyromanen handelt. Bekannt ist bisher nur, dass es sich dabei um einen Deutschen handelt, der sich zwar in Schweden aufhält, hier jedoch nicht gemeldet ist und auch über keine Wohnung in Schweden verfügt.

Schweden - Kriminalität
Das Amt für Verbrechensverhütung stellt in seiner jüngsten Studie fest, dass rassistisch begründete Verbrechen und Übergriffe gegen Homosexuelle oder andere Randgruppen nur in seltenen Fällen angezeigt werden, da die Betroffenen oft Angst vor der Polizei als solches haben. Insbesondere Einwanderer aus dem Irak, dem Iran und aus Syrien sehen die schwedische Polizei mehr als Feind an als als Freund bei dem sie Hilfe bekommen können, ein Problem, das von Seiten der Polizei ernst genommen werden muss, damit eine Vertrauensarbeit einsetzen kann.

Schweden - Fischfang/Recht
Nach einer Untersuchung des schwedischen Fernsehkanals SVT wurden alle Anzeigen des Küstenschutzes der Jahre 2009 und 2010 wegen illegalem Fischfang von dänischen Fischkuttern niedergelegt, obwohl eindeutiges Beweismaterial vorlag. Das Problem liegt indes auf schwedischer Seite, da sämtliche Ämter, inklusive der Polizei, die Fälle nicht zügig behandelt und dabei administrative Hürden aufbauen. Als Greenpeace in der gleichen Epoche fünf Anzeigen direkt bei den dänischen Behörden stellte, kam es in allen fünf Fällen zur Anklage und einer Verurteilung.

Schweden - Natur/Jagd
Der milde schwedische Winter diesen Jahres zeigt nun einen Zusatzeffekt, der die schwedischen Jäger freut, der Bevölkerung jedoch mehrheitlich Kopfzerbrechen bereitet, da sich Rotwild, Elche und Wildschweine dieses Jahr besonders gut vermehren und dadurch bereits jetzt beträchtliche Schäden anrichten und im Herbst auch für häufige Unfälle sorgen werden. Sollten sich Jagdverbände und Landwirtschaftsämter nicht bald zu einer gemeinsamen Strategie entscheiden, werden landwirtschaftliche und forstwirtschaftliche Schäden in großer Höhe zu erwarten sein.

Schweden - Tourismus
Wer in Zukunft ein Gepäckstück in einem der Züge der schwedischen Eisenbahn vergisst, muss in Zukunft nicht nur Geduld haben, sondern unter Umständen auch mit hohen Kosten rechnen, da die Eisenbahn nur noch über ein Fundamt in Stockholm verfügt und die Gegenstände nur noch gegen Bezahlung der Fracht und der Versandkosten an den Besitzer weiterleitet. Durch die kürzlich eingeführte Zentralisierung muss man zusätzlich mit Wartezeiten von bis zu zwei Wochen rechnen. Jährlich werden in schwedischen Zügen rund 20.000 verlorene Gegenstände vom Zugpersonal gefunden.

Schweden - Tourismus

Nach einer Studie des Stockholm Visitor Board, der Erfahrung von schwedischen Hotels und den Beobachtungen von Visit Sweden ist der HBTQ-Tourismus eine der bedeutendsten Zukunftssatzungen im Tourismus, da Homosexuelle, Bisexuelle und verwandte Gruppen mehr für Hotelaufenthalte, Restaurants und Vergnügen ausgeben als der Durchschnittsbesucher. Die Studie belegt ebenfalls, dass Unternehmen und vor allem Hotels, die sich der HBTQ-Gruppe gegenüber offen zeigen, auch von anderen Besuchern bevorzugt werden, da sie als vorurteilsfrei eingestuft werden.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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